Reisebericht – Tekirdağ

Şarköy (TR), Tekirdağ, Büyükçekmece.

Am sehr frühen Morgen klopft es an der Tür, ein Aufseher macht mir deutlich, dass ich wegfahren müsse weil hier Markt-Tag ist. Und in der Tat es sind schon einige Marktstände aufgebaut. Also Katzenwäsche, rein in die Klamotten und los geht’s. Bergauf und bergab, die Steigungen und Gefällstrecken habe es in sich, sie liegen zwischen 6 + 12%. Nach 32km komme ich wieder auf die Fernstraße 110 / E84, Grenze / Istanbul. Ich fahre bis hinter die Stadt Tekirdağ = Schiefer Berg.

In einer Shell-Rastanlage tanke ich lasse das Mobil waschen, es war bitter nötig, war doch noch der Schlamm vom Berg Tajan, siehe 10. + 11.06.2011, vorhanden. Jetzt noch mein Abwasser -geordnet- entsorgen. Große Tankstellen haben um die Säulen herum ein Rinnensystem mit, im Verborgenen, einer Wasser – Benzin – Diesel – Öl – Abscheideanlage. Diese Anlagen sind an die städtischen Entwässerungsanlagen (zumindest meist) angeschlossen. Und wenn nicht, dann werden alle Haushaltsabwässer auch nicht gereinigt und ergießen sich im Irgendwo. Ergänzend will ich noch einmal darauf hinweisen, dass ich ein Öko-WC betreibe; das was da an Abwässern heraus kommt ist so genanntes „Grau- wasser“ mit verdünntem Urin-Anteil, also Waschwasser und, wie in den Wald gepinkelt.

Mein heutiger Nachtparkplatz ist kurz vor Büyükçekmece. Der Parkplatz befindet sich auf dem stillgelegten Straßenteil der D100 und ist nahe dem (Vor-) Ort Zentrum = nokta merkezi. Auf meinem Erkundungsrundgang kaufe ich eine Telefonkarte. Zurück im ÖAR Schneckenhaus möchte ich noch ARD / ZDF ansehen. Große Fehlanzeige, hier bekomme ich „nur“ noch die privaten Sender. In GR, an der Grenze MK / GR, habe ich die Bildverzerrungen noch dem Gewitter angelastet, allerdings konnte ich die Privaten einwandfrei empfangen. Und hier, ARD+ZDF haben den Betrieb eingestellt. Ja, ja, die öffentlich rechtlichen, man kann schon ins grübeln kommen…

Jetzt noch schnell eine weitere Nachricht von Hiob:
Die Sache mit dem fotografieren muss auch noch verdaut werden und erfordert eine genaue Planung und vielleicht noch wichtiger, viel Zeit. Möglicher Ablauf: Alles was als Motiv in Frage kommt ansehen, dann zur Polizei die Genehmigung einholen und dann noch einmal, jetzt mit Fotoausrüstung, die Motivorte aufsuchen: Das ist doch der helle Wahnsinn. Ich muss mir da eine andere Strategie einfallen lassen. Zur Problem-Verdauung trinke ich Bier und Rakı…; in der Kneip mit Biergarten, gegenüber dem Parkplatz. Es gibt nur ein einfaches Essen, ich nehme das Tagesessen; Hähnchen mit Beilagen, es ist einfach und gut. Ein Gast, heute Rentner 75 Jahre alt, hat 20 Jahre in Wien gearbeitet und spricht noch sehr gutes Deutsch, wir unterhalten uns über Gott und die Welt. Ein netter Abend geht zu Ende.