Reisebericht – Ilgaz

Kurz nach Kurşunlu, Ilgaz, (noch 290km bis Samsun), Kavak/Cakallı.

Der Straßenbau wird vorangetrieben, ohne, dass auf eine ordentliche Fahrbahn wertgelegt wird. Und so müssen die Schotterstrecken mit all ihren Übeln gemeistert werden. Sei ́s drum, ich muss nach Trabzon damit ich endlich die Genehmigung/Erlaubnis zum fotografieren bekomme.
Ca. 80km vor Samsun übernachte ich in Kavak/Cakallı, dieses Mal auf einer Rohbau-Brücke zwischen den zwei alten Fahrbahnen. Darunter ist ein vierspuriger Straßen-Tunnel kurz vor der Fertigstellung. Und so werden Neubaustrecken gebaut; die Durchgangsstrecke vierspurig, so als Schnellstraße in der Mitte des Ortes. Rechts und links der neuen Schnellstraße ist dann jeweils eine zweispurige Ortsstraße. Die Querungen erfolgen dann über Brücken, selten durch Tunnels. Die neue Schnellstraße war hier nur als Tunnellösung möglich, weil sonst die Ortsdurchfahrt zu eng geworden wäre.
Eine weitere Anmerkung zum türkischen Verkehrsverhalten: Da ist das Ortseingangsschild, laut Verkehrs-Hinweistafeln gelten in Ortschaften eine Höchstgeschwindigkeit von 50km/h und nach dem Ortsausgangsschild wieder 80 oder 90km/h je nach Fahrzeugtyp. Die türkische Regeln geht so: In der Ortsmitte gibt es einen oder mehrere Straßenabschnitte mit quer über die Fahrbahn gegossenen Rattermarken, bei 50km/h klappern die Zähne, aber bei 100km/h ist nur ein leichtes vibrieren merkbar. Soweit ich die Einheimische verstanden habe gelten die 50km/h, nur im Bereich der Rattermarken und auch nur dann wenn ein Schutzmann dort steht. Und danach wird dann wieder die ?? km/h gefahren, denn nach oben gibt es keine Grenzen, aber ein schlapper 100ter ist alle Mal angesagt. Die Brücke über der Neubaustrecke ist nahezu zugeparkt. Eine neuer LKW fährt auf die Brücke diese schwingt angssterregend, sie ist wohl überlastet, hält aber die Belastung aus.

Der Fernseher läuft, das Abendbrot ist gerichtet, eine Kneipe habe ich nicht gefunden, da klopft es an der halb geöffneten Seitentür. Ein Polizist will meine Papiere sehen. Ein Zweiter, in ziviler Kleidung, offensichtlich Ranghöher nimmt die Papiere und telefoniert und telefoniert… Ich frage, gibt es Probleme? Das wird verneint. Nach der Innen-Besichtigung des ÖAR-Mobiles ziehen sie ab, ich kann essen und einen Fernsehabend genießen.