Reisebericht – Ipsala
20-06-2011/Uranόpoli (GR) / (TR) İpsala, Şarköy.
Um 9:00h fahre ich los, ich will noch heute in die Türkei einreisen.
Von Ouranόpoli geht es immer am Meer der Halbinsel Halkidiki entlang bis Stavrós. Hier trifft man auf die Fernstraße #2. Bis Kavála geht’s auch wieder am Meer entlang, herrliche Gegend. Nach Kavála ist es ratsam von der Fernstraße #2 auf die Autobahn A2 / E90 zu wechseln. Über Berge und durch Täler geht es bis an die Grenze, immer bergauf und bergab. An der griechischen Grenze macht mein ATA keine Probleme. Um 14:45h, jetzt an der türkischen Grenze, in İpsala, muss zuerst das Wie und das Warum und das Wieso und wer hat mich eingeladen, etc. geklärt werden. Misstrauisch hinterfragt man in alle Richtungen mein tun, insbesondere meine Absicht zu fotografieren stößt auf Skepsis. Auch was ich fotografieren will wird argwöhnisch hinterfragt. Der Zollbeamte bringt mich hinaus zur Zoll-Abfertigung und hier zum Zoll-Inspektor. Der prüft mich von oben bis unten und betrachtet mein ATA. Wieder zurück im Hauptgebäude muss ich zum Chef. Dieser lässt sich vom Beamten alles erklären und macht auf, jetzt seinem, ATA Papier Randnotizen. Mit seiner ATA Kopie muss ich jetzt wieder hinaus zur Abfertigung. Mein ÖAR-Mobil wird in Augenschein genommen… Die Fotoausrüstung wollte bis dato kein Zöllner sehen und das wollen die Zöllner hier auch nicht… Noch eine Unterschrift und ein Haken, dann wieder zurück ins Hauptgebäude. Ich bekomme meine ATA Papiere und ein paar wohlwollende Klopfer auf die Schulter, damit ist die Einreise besiegelt.
Einen bitteren Beigeschmack hat die Sache aber doch: Bevor ich professionelle Fotoaufnahmen machen darf, muss ich bei einer, örtlich zuständigen, Polizeihauptstelle erklären was und wo ich Aufnahmen machen möchte und dafür eine Genehmigung einholen. Aus heutiger Sicht kann ich nur sagen:
Schau mer mal…
Über Keşan fahre ich in Richtung Gelibolu. Fernstraße 550 / E90+E 87. In Kovakköy biege ich links ab und fahre in Richtung Şarköy weiter. Hier am Marmara Deniz = Marmara Meer, gibt es mehrere Balık-Lokanta = Fisch-Restaurant, eines neben dem Anderen. In der mittleren Preisklasse sehen sich alle einander ähnlich. Eine Entscheidung muss her, also rein ins kalte Wasser, soll heißen, rein ins nächst beste Lokal.
Mein Türkisch ist „noch“ sehr mangelhaft. Mit dem Erlernten und mit der Hilfe meines Reisewörterbuchs mache ich die ersten Sprechversuche. Nur die zwei älteren Kellner verstehen mich. Die örtliche Jugend, wohl Azubis, holt immer einen Älteren zur Hilfe, der ihnen dann meine Bestellung übersetzt. Ich zeige ihnen den Text im Buch, auch Fehlanzeige… Die Azubis kennen offensichtlich kein Türkisch. Im Reisewörterbuch wird der bestellte Fisch übersetzt, ich esse also einen „Levrek“ = einen Meerbarsch; sehr lecker.
Das Lokal ist, wie die Anderen auch, auf einem Steg ins Meer hinein gebaut. Mein Tisch steht auf der Lee-Seite = Wind abgewandten Seite, hinter einem großen Windsegel… Der Wind nimmt im Laufe des Abends immer mehr zu, es wird ungemütlich.
Mein Nachtparkplatz ist nahe am Marmara Meer, mit kleinem Fischereihafen.
Die Straße ist sehr Breit, also genügend Platz für mein ÖAR und ich bin niemandem im Weg.