Reisebericht – Karabük

Deresoplan, Karabük, Safranbolu, Karabük, bis kurz nach Kurşunlu.

Ich verlasse die E80 und fahre auf der Straße # 756 nach Karabük. Es geht die 46 km lange Strecke von 1285m auf 300m hinunter. Karabük ist (war) ein Stahlzentrum. Von Karabük fahre ich hoch nach Safranbolu. Der Stadtname sagt schon alles darüber aus woher der Wohlstand der Stadt kommt. Hier waren/sind die größten Safranfelder in der Türkei. Safran, das kennt ihr doch; …Safran macht den Kuchen gehl… (gelb), und ist das teuerste Gewürz der Welt. Jetzt noch zur Polizei, ich muss mich bei jeder Bezirkspolis „Bezirkspolizei“ melden und die fotografier Genehmigung bzw. Erlaubnis einholen. Die Polizeistation in Safranbolu schickt mich zur Polizei in Karabük. Die Bezirkspolizei in Karabük hat mit meinem Ansinnen, mir eine Genehmigung/Erlaubnis zu erteilen, große Probleme. Ich rufe die Notarin vom Konsulat in Khe an, Sie dolmetscht und jetzt kommt es knüppeldick, ich muss zuerst nach Trabzon fahren, mich dort bei der Polizei anmelden und bekomme dann dort die erforderliche Genehmigung, professionelle Fotoaufnahmen zu machen. Das Positive daran ist, dass ich danach keine weitere Genehmigungen mehr beantragen muss.

Also, jetzt heißt es die Beine in die Hand nehmen, die Zähne zusammen beißen und, wie heißt es so schön: vorwärts wir fahren zurück. Ich muss wieder von Karabük = 300m, hoch auf 1200m und am Autobahn-Dreieck dann weiter in Richtung Samsun.

Ein anderes Thema und nur meine persönliche Meinung:
In der Türkei wird gebaut, dass es mir schwindelig wird und ich befürchte, dass sich die Wirtschaft überhitzt und danach das Land in eine Schuldenfalle gerät. Dies ist aber nicht das heutige Thema.

Jedenfalls, und das betrifft mich direkt, es werden Straße gebaut, neu gestaltet und umgestaltet. Aber anders als bei und, sind die Baustellen mit unsern in keinem Fall vergleichbar. Kilometerweit müssen alle Buckel- sprich Schotterpisten befahren und die alten, vorhandenen Straßenteile sind herunter gekommen, haben Wellen und Schlaglöcher ohne Ende und dann wieder die Neubaustrecken, diese haben mindest unseren Standard. An dieser Stelle will ich auch noch auf das fahrerisch Verhalten der hiesigen Fahrer hinweisen: Durchgezogene und doppelt durchgezogene Striche, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Hinweise auf Radarkontrollen, Überholverbote, das alles interessiert hier keinen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass es schwerste Verkehrsunfälle gibt, schade, da muss von den türkischen Verkehrsteilnehmen noch viel gelernt und umgesetzt werden.

Damit ihr ermessen könnt wie hier derzeit die Schotter-Straßen befahrbar sind, einmal unabhängig von der Topographie, ich brauchte 4 Stunden für rd. 120km Wegstrecke. Es gibt noch eine Neuigkeit; meiner SAT-Anlage habe ich heute gesagt, dass ich in der Türkei bin und prompt hat die SAT-Anlage den HotBird Satelliten angesteuert. Hier gibt es deutschsprachige Sender und das ZDF, nicht aber „Das Erste“?.
Übernachten werde ich heute, und seht das bitte sehr positiv, wieder in einer Tankstelle mit verschiedenen Markets = kleine Kaufhäuser und einem großen Lokal und einer Camij (sprich= dschamij), Moschee. Hier halten sehr viele Gläubige, Pilger, Busreisenden, etc. Noch eines, diese Kombination, Tankstelle und Camija und Einkaufsmarkt, gibt es auf dieser Strecke sehr häufig. Die Kombination Camij und Bazar = Marktplatz, ist so alt wie die Moscheen selbst. Ausnahme, die: Hagia Sofia in Istanbul. Sie war ja bis zur Übernahme durch die Türken, im Jahre 1453, ein christliches, orthodoxes Gotteshaus. Und noch eines, sie ist die Vorlage aller Camij, die als Kuppelbau gebaut wurden und werden.
Ein kleiner Hinweis: Die Orthodoxe Kirche; Glaubensgemeinschaft, war die Staatsreligion im Byzantinischen Raum; dem oströmischen Kaiserreich. Es war die Wirkstätte des Apostel Johannes und des Apostel Paulus.
Die römisch-Katholische Kirche ist die reformierte Version der Orthodoxen… Die Ev. Luther’schen Protestanden, etc., sind die reformierte Version der Katholiken, etc. … Mein Abendessen; Hähnchenhälfte mit Reis, Salat-Mix und Ayran (Joghurtgetränk), kosten 11TL = ca. 5,50 € und noch einen çay = Tee, für 0,75TL = 0,37 €.